Ein Prediger der Liebe Gottes

Am 22. November 1954 holte der ewige Hohepriester seinen getreuen Diener, Hochwürden Herrn Pater Alfons M. Lallinger aus dem Benediktinerkloster Scheyern, 
heim zu sich, um ihm die Krone des Ewigen Lebens zu reichen.


Am 25. November wurde seine sterbliche Hülle im Klosterfriedhof beigesetzt. Seine Grabinschrift lautet:

 „An der Brust des Herrn möge ruhen Pater Alfons!“

Er wurde geboren am 30. Oktober 1878 in München und empfing am Tage darauf in der Heiligen Taufe den Namen Josef. Gott berief ihn zum Priestertum. Nachdem er drei Jahre als Weltpriester gewirkt hatte, trat er am 25. Juli 1906 in das Benediktinerkloster Scheyern ein und weihte sich durch die Gelübde dem Herrn am 2. August 1907, am Feste des heiligen Alfons, den er ganz besonders verehrte und dessen Namen er erhielt.

Im Jahre 1953 war es ihm gegönnt, sein goldenes Priesterjubiläum zu feiern. Schlicht und einfach ging er seinen Weg, nur auf Gott schauend, Den er so innig liebte, Dem er sich ganz zum Opfer gebracht.

Gott hatte in ihn den Drang gelegt, als Künder der göttlichen Liebe zu arbeiten für Sein Reich, und diesem Rufe folgte er unermüdlich bis an sein Lebensende, sowohl in Predigten, bei Missionen, Exerzitien und Einkehrtagen, die er ohne vorheriges Studium hielt, sich einzig und allein stützend auf die Eingebung des Heiligen Geistes, als auch durch zahlreiche Schriften „Vaterunser“, „Weg zum inneren Glück“, „Heilige Liebe“, „Gottvereinigung“ usw., die die ganze Tiefe seiner Seele erkennen ließen.

Sein großes Vorbild war ihm der heilige Johannes vom Kreuz, der mystische Kirchenlehrer. Immer und immer wieder kam er auf die Mystik zu sprechen, und er hat sie, wie selten ein Priester, auf die einfachste Weise gelehrt, so klar, daß sie ein jedes Kind verstehen konnte. Bei ihm war es nicht Theorie, sondern Selbsterlebtes, und aus diesem Erleben heraus sprach er zu den Seelen.